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Unterstützen Sie Ihr Immunsystem

Wie Sie Ihre Abwehrkräfte stärken

Die psychische Verfassung hat einen erheblichen Einfluss auf unser Immunsystem. Unsere frühen Urahnen hatten oft akuten Stress. Plötzlich und unerwartet von Raubtieren agegriffen zu werden, war nicht nur eine Gefahrensituation, die blitzschnelles Handeln erforderte, sondern auch ein hohes Verletzungsrisiko mit möglichem Eindringen von Krankheitserregern. Das Immunsystem wird deshalb auch bei uns Neuzeitmenschen durch Kurzzeitstress zu höherer Leistung angefeuert. Dieser Eustress wirkt sich positiv aus.

Chronischer Stress war unseren Urahnen jedoch weitestgehend fremd. Auch heute kommt unser Immunsystem nicht gut klar mit der Dauerbelastung durch Job, Lärm, Alleinerziehung oder Geldsorgen. Der Spiegel der Stresshormone Cortisol und Adrenalin ist beim Disstress – dem negativen Stress – ständig erhöht, und das sympathische Nervensystem ist dauerhaft aktiviert. Es erhöht Blutdruck und Puls und führt zu innerer Anspannung, Reizbarkeit, Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche, nach und nach sogar zu erhöhtem Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Chronischer Stress aktiviert bestimmte Gene, die die Immunabwehr in einen permantenten Alarmzustand versetzen. Gleichzeitig verringert sich die Zahl jener Immunzellen, die den Angriff auf den eigenen Körper verhindern. Die Abwehr gerät aus dem Gleichgewicht.

Sie kennen das: wenn es einem über längere Zeit psychisch schlecht geht, leidet auch das Immunsystem. Schnell wird aus kalten Füßen ein hartnäckiger Schnupfen, auf den alsbald ein Husten oder die unangenehme Blasenentzündung folgt. Die Psychoneuroimmunologie – eine neue Forschungsdisziplin – hat hierbei den Zusammenhang hergestellt, dass Botenstoffe der Nerven die Immunzellen beeinflussen.

Aber auch umgekehrt wirken Signalsubstanzen der Immunabwehr (Interleukine) auf Nerven und Gehirn: ein daueraktives Immunsystem kann dann auf die Seele schlagen. Es ist schon lange bekannt, dass Menschen mit chronischen Entzündungskrankheiten wie Rheuma oder Morbus Crohn häufig auch an Depressionen leiden. Um den Zusammenhang zu untersuchen, wurden In Experimenten Entzündungsreaktionen über einen längeren Zeitraum künstlich hervorgerufen. Es stellten sich bei allen Probanden Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Depressionen ein.

Das zeigt, wie wichtig es ist, Körper und Seele im Gleichgewicht zu halten. 

Bauen Sie dauerhaften Stress ab, indem Sie sich die verantwortlichen Stressoren vor Augen führen und sie mit gesundem Abstand analysieren: welche sind unvermeidlich, welche lassen sich möglicherweise durch Veränderung entschärfen? Welche stellen sich mit gutem Willen und gesunder Maßhaltung als vollständig vermeidbar heraus?
"Erden" Sie sich durch einen Spaziergang an der frischen Luft und treten Sie heraus aus dem einnehmenden Streß des Alltags und dem eingefahrenen Hamsterrad.

Starten Sie zunächst abends und an Wochenenden mit definierten Ruhe- und Entspannungsphasen ohne Smartphone,  soziale Netze und online-Präsenz. Lesen Sie stattdessen ein einnehmendes Buch an einem gemütlichen Platz in Ihrer Wohnung oder draußen, im Garten oder im Park. Suchen Sie den Abstand zu Ihrem Alltag, um in einem nächsten Schritt die bewusste Me-Time für Yoga, Meditation oder autogenes Training zu nutzen.

Ein weiterer Baustein für ein gesundes Immunsystem ist ein guter, regelmäßiger und ausreichender Schlaf. Die meisten Menschen brauchen sieben bis acht Stunden Schlaf. Schlafen Sie genug? Finden Sie Ihren persönlichen Bedarf heraus, indem Sie im Urlaub immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen und ohne Wecker erst dann aufstehen, wenn Sie wach und ausgeschlafen sind.

Sollte sich dennoch in manchen Lebensphasen der Stress nicht reduzieren lassen: Bewegung und Sport an der frischen Luft wirken Stress sehr effizient entgegen und stärken gleichzeitig direkt Ihr Immunsystem. Achten Sie darauf, sich gesund zu ernähren. Nehmen Sie genügend Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe durch frisches Obst und Gemüse zu sich. Solte das jahreszeitbedingt schwierig sein, supplementieren Sie mit Ergänzungspräparaten.

Und nicht zuletzt ein ganz wesentlicher Faktor für die ausgeglichene Psyche und damit für ein wehrhaftes Immunsystem: zahlreiche Studien belegen, dass Menschen mit sicheren Bindungen weitaus seltener an stressbedingten Krankheiten leiden. Darum sollten Sie Ihre zwischenmenschlichen Kontakte pflegen. Es kommt dabei nicht auf die Menge an Kontakten, sondern vielmehr auf deren Qualität an. Suchen Sie Kontakte, mit denen Sie sich wohl fühlen, und mit denen Sie lachen können.

Denn besonders stressmindernd wirken Beziehungen, in denen man sich angenommen und akzeptiert fühlt und so sein darf, wie man ist, mit Fehlern und Schwächen. Diese Kontakte erden und helfen Ihnen umso mehr, eine gesunde Distanz zum Alltag zu finden, Ihre Stressoren zu identifizieren und den inneren Anspruch auf einem gesunden Maß zu halten.

Zusammenfassung
Psychische Verfassung und Immunsystem sind unzertrennbar miteinander gekoppelt. Dauerstress und Niedergeschlagenheit schwächen die Immunabwehr. Umgekehrt führt ein stark beanspruchtes oder geschwächtes Immunsystem zu einer schlechten psychischen Verfassung. Der Abbau von Stressoren, genügend Erholung, Schlaf, Bewegung und ausgewogene Ernährung sowie soziale Kontakte geben Ihnen Lebensqualität und stärken Ihr Immunsystem.

In der nächsten Folge beschäftigen wir uns mit dem Zusammenhang zwischen Darmflora und Immunsystem.


Bleiben Sie gesund und ausgeglichen

Ihr Dr. Björn Lindemann
Geschäftsführer Wohldorff GmbH


Newsletter vom 23. April 2020

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