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Was machen die Bakterien in meinem Mund?
Es kommt auf die Bakterienart an.
Unser Mund- und Rachenraum ist die erste Station unseres Verdauungssystems.
Glauben Sie nicht? Dann probieren Sie mal Folgendes aus: nehmen Sie ein Stück Weißbrot (ungeröstes Toastbrot oder Baguette) in den Mund. Behalten Sie es für einige Minuten im Mund, so dass es mit Speichel getränkt ist. Achten Sie auf den Geschmack! Was ändert sich - beginnt es, süß zu schmecken?
Das Weizenmehl im Weißbrot besteht aus Stärke. Stärke wiederum besteht aus langen Ketten von einzelnen Zuckermolekülen. Bereits im Mund werden diese Stärkeketten in einzelne Zuckerbausteine gespalten, ähnlich wie Legosteine auseinander genommen werden. An der Spaltung sind neben unseren eigenen Verdauungsenzymen auch Bakterien beteiligt.
Einige Bakterienarten in unserem Mund (z.B. Streptococcus mutans) haben die Eigenschaft, sich an den Zahnschmelz anzuheften. Dort bilden sie aus Zucker Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und zu Karies führen.
Andere Arten besiedeln bevorzugt die Schleimhaut und können Zahnfleischentzündungen (Parodontitis) verursachen. Sie können durch lokale Wechselwirkung mit unserem Immunsystem Virusinfektionen im Mund- und Rachenraum begünstigen und zur Bildung lästiger bis schmerzhafter Aphthen führen.
Viele andere Bakterienarten sind ganz normale und z.T sehr nützliche Bewohner des Mund- und Rachenraums und fügen uns keine Schaden zu; einige beteiligen sich sogar am Verdauungsprozess und schützen uns vor krankheitserregenden Bakterien und Viren.